Benefizspiel für Lars Krüger

Gänsehaut-Feeling in der Halle auf der Margarethenhöhe. 750 Besucher konnten sich beim Benefizspiel für den unter tragischen Umständen nach einem Handballspiel der SG Überruhr vor acht Wochen verstorbenen Lars Krüger der stark emotionalen Stimmung nicht entziehen. Das Endergebnis von 35:30 (20:12) für den Bundesliga-Zweitligisten, der sich nach einem unterhaltsamen Derby gegen den Verbandsliga-Vertreter durchsetzte, war nur von untergeordneter Bedeutung.

Standesgemäß gewann der mit einigen  ehemaligen Spielern angetretene Tusem, ging nach dem 0:1 mit 7:2 in Führung und lag immer mit einem deutlichen Abstand vorn. Überruhr überzeugte dennoch mit schnellen Angriffen und Treffern aus dem Rückraum. Der Glanzpunkt war kurz vor dem Ende ein „Kempa-Tor“.

Zufrieden zog SGÜ-Hauptorganisator Christian Hammmacher Bilanz:” Es war ein anstrengender aber sehr erfolgreicher Tag. Das der Zuspruch groß sein würde, war überwältigend. Es zeigt, wie sehr Lars die Menschen bewegt hat.  Die Organisation für das Event war nicht einfach. Die positive Stimmung und das schöne Zusammensein entschuldigt alles. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Handball verbindet. Ein großes Dankeschön und Kompliment an die zahlreichen *Überruhr*-Helfer und Helferinnen die den Abend überhaupt möglich gemacht haben. Mein Dank geht aber auch an alle Gönner, Unterstützer, sowie das Tusem-Team.“

Sichtlich beeindruck von der Stimmung in der Halle war Tusems sportlicher Leiter und Mitorganisator Herbert Stauber:“ Es war ein würdiger Abend bei dem Die Essener Handballgemeinschaft gezeigt hat, wie stark der Zusammenhalt unter den Handballern ist.  Lars wäre stolz auf uns gewesen.
Ich bedanke mich bei Allen, die diesen Abend möglich und somit unvergesslich gemacht haben.”

SG Überruhr: Ridder, Gottemeier; Thomas (2), Kürten (4), Poeler (1), Koenemann, Eller (2), Lenner (3), Steinhauer (3), Gregory (4), Sieberin (4), Batz (4), Birkenstock (2), Onnebrink (1); Tusem: Genz, Bliss; Beyer (6), J. Ellwanger (3), Westheider, Akahpo (3), Ridder (4), Müller (2), Finhaber (4), Seidel (2), Klingler (3), Roth, Leisen (1), Zechel (5), Dietrich (2).

Mit großer Trauer, Betroffenheit und Fassungslosigkeit mussten wir erfahren, dass unser langjähriges Mitglied und Spieler unser Landesligamannschaft

Julian Müller

im Alter von 23 Jahren plötzlich und unerwartet durch einen tragischen Unglücksfall bereits am 21. Dezember 2019, verstorben ist.

Julian wurde bereits am 12.Juni 1997 mit knapp einem Jahr, Mitglied in unserer Handballabteilung. Nach aktiven Jahren in den Jugendmannschaften, spielte Julian in den letzten Jahren aktiv in unser Landesligamannschaft mit und führte zuletzt die Torschützenliste dieser Mannschaft mit an.

Julian war nicht nur ein Spieler der zweiten Mannschaft. Er war über Jahre ein ehrlicher, zuverlässiger und hilfsbereiter Weggefährte, der sich mit vollem Einsatz dem kompletten Kettwiger Handball Verein hingab.

Wir verabschieden uns von Julian Müller mit großer Dankbarkeit.

In den Gedanken und Erinnerungen derer, die ihn kannten,

wird Julian Müller noch lange weiterleben.

Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Kettwiger Sportverein 70/86 e.V.

Handballabteilung

100 Jahre SC Phönix Essen

Der SC Phönix kann auf ein Jahrhundert sportlicher Aktivitäten zurückblicken. Einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr ist der Handballtag am Sonntag in der Raumerhalle mit dem Topspiel um 17 Uhr zwischen dem SC Phönix und dem Zweitligisten Tusem. Es dürfte eher ein ungleicher freundschaftlicher Vergleich werden, da sich das Leistungspotential in den letzten Jahrzehnten von Frohnhausen deutlich in Richtung Margarethenhöhe verschoben hat. Während sich der SCP in der Bezirksliga als aktueller Tabellensechster mit der HSG Hallo, Winfried Huttrop oder der MTG Horst II messen muss, besitzt das Team von Trainer Jaron Siewert auf Rang drei der zweiten Bundesliga weiterhin noch Chancen auf die Meisterschaft.

Gegründet wurde der Verein 1920 unter dem Namen SC Adler Essen-West auf Initiative einer Gruppe junger Männer, die regelmäßig auf dem Rüdesheimer Platz Fußball spielte. Vier Jahre später traten die Adler als SC Phönix Essen dem Westdeutschen Spielverband bei. Namensgeber war allerdings nicht der mythische Vogel sondern die Phönix-Brauerei, die spätere Stern Brauerei.

1933 wurde die Handballabteilung gegründet, die den Club in den 70er Jahren durch Walter Rietze oder Alfred Sakowski zu einer festen Größe in der nationalen Sportszene machten. Der Abteilungsvorsitzende Walter Rietze war es auch, der mit der Verpflichtung des dreimaligen rumänischen Weltmeisters Petre Ivanescu als Spielertrainer die Initialzündung für den Höhenflug gab. Nachdem die Frohnhauser im ersten Jahr knapp am TV Oppum scheiterten, stiegen sie 1969 durch einen Sieg über Hildesheim in die Hallenhandball-Bundesliga auf.

 Der Boom mobilisierte auch die Zuschauer. 6000 begeisterte Besucher in den Heimspielen machten die Grugahalle zu einer Festung, an der sich auch die Top-Clubs wie der VfL Gummersbach oder der THW Kiel die Zähne ausbissen.

Nachfolger von Ivanescu, der später zum Tusem, wechselte,  wurde Vlado Stenzel. Die jugoslawische Nationalmannschaft führte er als Trainer 1972 zu olympischem Gold. Zwei Jahre später  gewann er  mit dem deutschen Team die Weltmeisterschaft. Weniger erfolgreich war der „Magier“ allerdings in Frohnausen. In zwei Spielzeiten der Bundesliga Nord landete er nur im Tabellen-Mittelfeld.

Das Jubiläumsjahr wird ausgiebig gefeiert: Den Auftakt (9.30) macht der Handballtag am Sonntag mit verschiedenen Jugendmannschaften sowie einem Spiel der Damen gegen den Regionalligisten SG Überruhr. Zum Spiel der Herren werden einige ehemalige Bundesligaspieler erwartet (u.a. Heinz Oberscheidt, Horst Weise, Ulli Eikermann). Eintritt: Erwachsene 8,00 Euro, Kinder 5,00 Euro. Ein Euro je Karte wird an „Lichtblicke“ gespendet,  die Aktion von Radio Essen.

Im März treffen sich die „Ehemaligen“, die vor 50 Jahren den Aufstieg in die Bundesliga aufstiegen.  

Heinz Oberscheidt versetzt Heiner Brand

Das Team des SC Phönix Ende der 80er: Manager H. Oberscheidt, H. Wiedemann, T. Schäfer, T. Sudheimer, C. Kallenberg, M. Schneider, U.Hark, Vorsitzender R. Sudheimer (h.v.l.). E. .G. Bednarz, D.Gurtner, Trainer D. Hünten, W. Haberle, S. Reissenberger, R. Gangelhoff, D.Hinz (v.v.l.).

Tusem und SG Überruhr stehen sich Freitag gegenüber. SGÜ-Handballer Lars Krüger starb vor knapp acht Wochen nach Zusammenbruch auf dem Spielfeld. Hilfe für die Familie

Die Organisatoren des Benefizspiels Herbert Stauber (l.) und Christian Hammacher hoffen auf ein volle Halle.                                              <b>Dieter Meier</b>

Die Organisatoren des Benefizspiels Herbert Stauber (l.) und Christian Hammacher hoffen auf ein volle Halle. Dieter Meier

Dieter Meier

Knapp acht Wochen ist es her, dass der 32-jährige Handballer Lars Krüger bei einem Verbandsliga-Spiel der SG Überruhr ohne Fremdeinwirkung zusammenbrach. Er wurde reanimiert, starb aber am nächsten Tag im Krankenhaus. Noch immer ist die Trauer groß. Ganz spontan entstand damals bei den Verantwortlichen der SGÜ in Absprache mit dem Zweitligisten Tusem Essen der Plan, Krügers Familie durch ein Benefizspiel finanziell zu unterstützen.

An diesem Freitag ist es nun soweit: Die SG Überruhr und der Tusem werden sich ab 19 Uhr in der Halle Margarethenhöhe gegenüberstehen. SGÜ-Teamchef und Mitorganisator Christian Hammacher ist dem Tusem für dessen Kooperation sehr dankbar. „Die Bereitschaft, ein Benefizspiel durchzuführen, war nach dem tragischen Tod sofort groß. Schließlich hatte Lars auch lange Zeit beim Tusem gespielt.“ Nicht nur aus der Essener Handballszene, sondern bundesweit habe man Beileidsbekundungen und gute Wünsche erhalten. „Lars war ein tadelloser, angesehener und vorbildlicher Sportsmann. Er hat in unserer Mannschaft eine große Lücke gerissen“, sagt Christian Hammacher.

Gleich im ersten Spiel nach dem tragischen Vorfall lief die SGÜ mit einem Sondertrikot auf: auf jedem Hemd stand unter der Trikotnummer der Schriftzug „Krüger“. „So wird er auch weiterhin ein Teil der Mannschaft bleiben.“

Das Benefizspiel nutzt Hammacher noch einmal um sich zu bedanken bei der Vereinsführung sowie bei der professionellen Seelsorge, „die uns die ganze Zeit begleitet und mit Rat und Tat zur Seite steht“.

Die Initiatoren sind natürlich auch froh, so viele Unterstützer gefunden zu haben. „Von Spenden für Getränke und Speisen bis hin zum Schiedsrichtergespann. Dafür ein großes Dankeschön.“ Herbert Stauber, sportlicher Leiter beim Tusem und Mitorganisator, schickt die komplette Profimannschaft aufs Feld: „Wir werden auch einige ehemalige Mitspieler von Lars einsetzen. Er war immerhin 15 Jahre auch für uns am Ball. Wir hoffen, dass möglichst viele Zuschauer in die Halle kommen, um einen schönen Handballabend zu erleben.“

DHB-Ehrennadel für Heinz Volkhausen

Heinz Volkhausen (Foto) darf sich über eine außergewöhnliche Ehrung freuen. Der ehemalige Vorsitzende des Handball-Kreises (1991-2007) erhielt als dritter Essener überhaupt die silberne Ehrennadel des Deutschen Handballbundes. Vor Jahrzehnten wurde die Ehre dem ehemaligen Tusem-Chef Klaus Schorn sowie Kreis-Pressewart Dieter Meier zuteil. 2010 wurde Heinz Volkhausen zum Vizepräsidenten des Westdeutschen Handball-Verbandes (WHV) gewählt. Als Vorsitzender der Kommission „Leistungssport im WHV“ war er verantwortlich für die Ausbildung und Förderung der Jugendlichen bis hin zu den jeweiligen Nationalkadern. Nach seinem Ausscheiden wurde Volkhausen Ehrenmitglied im WHV. Der im positiven Sinn „Handball-Verrückte“ erlebte seine aktive Zeit beim RSV Mülheim, SC Phönix und TV Eintracht Frohnhausen. Von 1974 bis 2011 fungierte er als Verbandsschiedsrichter und Kampfrichter der 2. Bundes-/Regionalliga.

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