PASS ZUM ANWURF
Häufig ist zu beobachten, dass nach einem Torerfolg der Pass durch den Torwart zum Anspieler bzw. Richtung Anwurfzone – aus den unterschiedlichsten Gründen – sehr unpräzise ist. Darüber hinaus kommt
es zudem vor, dass manchmal gar kein Anspieler in der Anwurfzone bereitsteht, um den Ball anzunehmen, und der Ball über die Anwurflinie in die gegnerische Hälfte fliegt.

1. UNPRÄZISER PASS
Das Vorwarnzeichen wird seitens der SR nicht direkt angewendet, wenn es sich nur um einen schlechten Pass zum Spieler im Anwurf Bereich handelt. Das Vorwarnzeichen für passives Spiel wird daher bei diesen Situationen in der ersten Halbzeit erst nach einmaliger und deutlich sichtbarer Ermahnung angezeigt. Passiert dies jedoch in der zweiten Halbzeit, erfolgt das Vorwarnzeichen ohne vorherige Ermahnung.

2. PASS IN DIE LEERE ANWURFZONE
Ist die Anwurfzone nicht besetzt und es handelt sich um einen Pass in den leeren Raum, wird das Vorwarnzeichen sofort angewendet. Des Weiteren erfolgt ein Time-out, wenn es die Spielsituation erfordert, z.B. wenn noch eine Zeitstrafe der anwerfenden Mannschaft läuft oder es gegen Spielende ist.

2. ABSICHTLICHER FANGFEHLER
Wenn der Spieler im Anwurf Bereich den Ball absichtlich nicht fängt, gelten die gleichen Kriterien wie in Punkt 2.

KOPFTREFFER BEIM 7-METER-WURF ODER FREIWURF

Das Regelwerk wertet Kopftreffer des 7-Meter- oder Freiwurfschützen als grob unsportlich. Bisher kam eine Disqualifikation nur in Betracht, wenn der Wurf am Kopf trifft, ohne Bewegung in Richtung Ball. Die Intensität
des Wurfes spielte für die Bewertung keine Rolle. Eher „unglückliche“ bzw. zufällige Kopftreffer bei normalen Abwehrbewegungen des Torwarts oder Abwehrspielers waren bis dato nicht strafwürdig.
Neu:
Jetzt muss sich der Werfer darüber im Klaren sein, dass allein er für die Folgen eines gesundheitsgefährdenden Kopftreffers verantwortlich gemacht wird. Er muss also das Risiko einer Disqualifikation abwägen, wenn er Würfe in Kopf Nähe platzieren will. Die Konsequenz bei einem Kopftreffer bei der 7-Meter-Ausführung oder bei einem direkten Freiwurf bleibt
unverändert die Disqualifikation. Die Einschränkung der Wurflinie entfällt und die Beurteilung einer Bewegung des Getroffenen entfällt. In beiden Situationen liegt die volle Verantwortung beim Werfer, sodass dem direkten Kopftreffer die DoB folgt. Spielfortsetzung: Freiwurf für die nicht fehlbare Mannschaft.

KOPFTREFFER GEGEN TORHÜTER IM LAUFENDEN SPIEL

Kriterien für Treffer mit dem Ball gegen den Kopf des Torwarts:

1. Die Regel ist nur in freien Spielsituation anzuwenden, d. h., wenn sich zwischen dem Werfer und dem Torwart kein Verteidiger befindet.
2. Der erste Kontakt mit dem Ball muss am Kopf erfolgen. Die Regel greift nicht, wenn der Ball den Kopf des Torwarts erst trifft, nachdem er zuvor ein anderes Körperteil des Torwarts getroffen hat.
3. Die Regel greift nicht, wenn der Torwart seinen Kopf Richtung Ball bewegt.
4. NEU: Die Regel greift nicht, bei Hebern und Legern mit deutlich verringerter Ball Geschwindigkeit.
5. Versucht der Torwart, die Schiedsrichter zu täuschen, um eine Bestrafung zu provozieren (z.B., wenn der Ball die Brust des Torwarts getroffen hat), wird er progressiv bestraft.

Quelle: HNR