Mehrere
hundert Sportler haben am Sonntagabend an einer kurzfristig organisierten
Trauerfeier für den Handballspieler Lars K. (32) in der Turnhalle an der
Klapperstraße in Überruhr teilgenommen. Dort war Lars K. am
Samstagnachmittag kurz nach Anpfiff eines Spiels zusammengebrochen. Er starb am
Sonntagnachmittag im Uniklinikum. Dort hatten ihn die Ärzte zunächst wiederbelebt
und dann an Herz- und Lungenmaschinen angeschlossen.
Erklärungen
für den plötzlichen Tod des Spielers, der seit fünf Jahren für die SG Überruhr
und vorher in mehreren anderen Clubs aktiv war, gibt es nicht: „Wenn jetzt
etwas gesagt wird, ist das pure Spekulation“, betont Jörg Simon, der Vorsitzende der SG Überruhr.
In
der Turnhalle fanden sich am Sonntagabend nicht nur viele Spieler des Vereins
ein, sondern auch weite Teile der gegnerischen Mannschaft, gegen die die erste
Herrenmannschaft der SG Überruhr am Samstagnachmittag angetreten war.
„Jetzt
ist die Zeit des Trauerns“, hatte Simon zu den Gästen der Gedenkstunde gesagt, „und wir
hoffen, dass wir bald mit Freude an unseren Sportkameraden zurückdenken können.“
Lars
K. hinterlässt eine Freundin, seine Eltern, einen Bruder. „Wir wollen die
Familie jetzt nach Kräften unterstützen“, erklärte Jörg Simon. Die SG Überruhr hat zu diesem Zweck ein
Spendenkonto eingerichtet. IBAN: DE 27 3606 0488 0102 0468 00, Stichwort „Lars“, Kontoinhaber
ist der Förderverein der SG Überruhr.
ETB – Solinger TB (So., 18 Uhr, Helmholtz Gymn.). Für die Gastgeber um Führungsspieler Lars Dressler ist das Handball-Spiel am Sonntag absolute Nebensache, nachdem der Handball-Vorsitzende Stefan Marschner überraschend gestorben ist: „Wir sind alle geschockt, aber wir werden aber wohl spielen“, sagt Dressler. Gegen die Solinger sollten die Schwarz-Weißen schon Punkten, um den Anschluss nicht ganz zu verlieren. Die nächsten Aufgaben gegen die Spitzenteams Bergischer HC und Bergische Panther sind. „Bonusspiele“. Bastian Geißler wird fehlen. Kettwiger SV – TB Wülfrath (Sa., 17.30 Uhr, Gymn. Kettwig). Das überraschend deutliche 18:28 gegen Lintorf ist abgehakt. KSV-Sprecher Christian Röckmann blickt wieder nach vorn: „Wir haben intern besprochen, was wir besser machen müssen.“ Hoffnung gibt die Rückkehr von Lars Pfeiffer. Der aus China zurückgekehrte Kreisläufer soll dem Angriff wieder mehr Schwung geben. Wiedergutmachung ist in jedem Fall angesagt. dimei
SV Straelen – SG Überruhr (So., 17.30 Uhr). Die SGÜ-Trainerin ist nach negativen Erfahrungen aus der Vorsaison auf alles vorbereitet: „Straelen ist die einzige Mannschaft der Liga, die kein Harz als Haftmittel benutzt. Das hat uns damals einige Schwierigkeiten bereitet. Aber wir wollen natürlich den Schwung aus der überzeugenden Vorstellung zum Auftakt gegen TuS Königshof (30:26) mitnehmen.“ Carina Thomas fällt verletzt aus (Knochenabsplitterung Mittelhand). Kathi Bruns ist noch in Urlaub. Dem Trainerduo Fischer/Weisz stehen jedoch 14 Spielerinnen zur Verfügung.
Landesliga Herren
Herren Landesliga
GW Werden – Kettwiger SV II (So., 17 Uhr, Löwental). Nach den Erfolgen gegen Neuss/Düsseldorf und die starke HSG Mülheim strebt GWW-Teamchef Kosta Avramidis natürlich den dritten Sieg an: „Wir wollen die bisher ansprechenden Leistungen auch im Derby gegen Kettwig abrufen.“ Shawesh, Clasen und Vandamme sind fraglich. TuS Lintorf II – TV Cronenberg (Sa., 20 Uhr). TVC-Coach Lars Francke fordert eine Steigerung nach dem 19:19 in Angermund. Die Lintorfer, Tabellendritter in der Vorsaison, sind allerdings ein eingespieltes und erfahrenes Team. Krugmann und Yacobsen fallen aus. Die Verantwortung für Abwehr und Kreis liegt bei Andi Freund. Altendorf 09 – Bayer Uerdingen (Sa., 18.30 Uhr, Haedenkampstr.). „Wir sind wieder besser aufgestellt“, sagt Co-Trainer Thomas Brilon. „Drei Spieler kommen nach Verletzungen und Urlaub zurück. Es wird jedoch schwer gegen die Uerdinger, die als Aufstiegskandidat gelten.“ SG TuRa Altendorf – VfR Mülheim-Saarn (So., 17.45 Uhr, Bockmühle). Co-Trainer Dirk Grzeganek würde gern Altendorfs unglückliche 24:26-Niederlage in Uerdingen vergessen lassen: „Aber gegen den Verbandsliga-Absteiger dürfen wir uns keine Fehler erlauben.“ Noah Siebert, Christian Schmitt und Thomas Wienholt fehlen. Der Einsatz von Phillip Wanner ist fraglich. dimei
Handball 2. Bundesliga.HSG Konstanz kommt am Freitag zum Hallo. Der Aufsteiger hat zwar erst drei Punkte geholt, doch die Ergebnisse waren bisher allesamt knapp
Tusem-Linksaußen Noah Beyer trumpfte in Dresden groß auf und erzielte dort 16 Tore. STEFAN AREND
Rolf Hantel
Es war verdammt knapp, aber zu einem Punkt hat es immerhin noch gereicht. Handball-Zweitligist Tusem Essen schrammte am vergangenen Spieltag mit dem 33:33 beim HC Elbflorenz an der ersten Saisonniederlage vorbei. Es war keine gute Leistung der Essener, darin waren sich alle einig. „In der Abwehr hatten wir auch einige unglückliche Aktionen, aber im Angriff haben wir nicht das gezeigt, was wir können“, fasst Tusem-Trainer Jaron Siewert zusammen. Einige Spieler hätten einfach nicht das Leistungsniveau aus den Wochen zuvor erreicht.
Warum der plötzliche Abfall nach vier überzeugenden Auftritten? Das sei manchmal nicht zu erklären, sagt Siewert. „An Leidenschaft oder Kampfgeist hat es jedenfalls nicht gemangelt.“ Und diese Tugenden sollten auch selbstverständlich sein für den Heimauftritt an diesem Freitag gegen den Aufsteiger HSG Konstanz (19.30 Uhr, Am Hallo), der auf dem drittletzten Platz rangiert.
Nach dem gelungenen Saisonstart werden die ungeschlagenen Essener natürlich als klarer Favorit gehandelt. „Aber Konstanz spielt schon einen guten Ball“, sagt Siewert respektvoll. Das junge Team vom Bodensee ist nach einem Jahr in der 3. Liga direkt wieder in die 2. Bundesliga zurückgekehrt und bis auf eine Ausnahme zusammengeblieben. Hinzu kamen fünf Neue zur Qualitätssteigerung. Bei den Süddeutschen weiß jeder, was der Nebenmann macht, das Team ist eingespielt, was ja auch als Stärke der Gastgeber angesehen wird.
Die Ergebnisse deuten das Potenzial zumindest an. Knapp verloren in Hüttenberg (23:24) und Eisenach (26:27) sowie gegen Bietigheim (23:25). Doch dann das Ausrufezeichen: Konstanz hat dem Tabellenführer ASV Hamm-Westfalen den bisher einzigen Punkt abgeknöpft (23:23) und zuletzt zu Hause Lübeck-Schwartau bezwungen (29:28). „Es ist eine unangenehme Mannschaft, das war sie auch schon vor zwei Jahren“, stellt Siewert fest.
Gäste nicht ins Spiel kommen lassen
„Konstanz hat bislang jede Partie ausgeglichen gestaltet und mit dem Sieg gegen Lübeck-Schwartau gezeigt, dass man auch gegen Top-Teams der 2. Liga mithalten kann“, warnt Tusem-Linksaußen Noah Beyer, der in Dresden zur Höchstform auflief und mit 16 Toren entscheidend zum Essener Punktgewinn beitrug. Beyer kennt die entscheidende Zutat zum Erfolgsrezept: „Wir müssen dem Gegner von Beginn an die Grenzen aufzeigen und dürfen ihn nicht ins Spiel kommen lassen.“
So ähnlich sieht es auch HSG-Trainer Daniel Eblen, der die Gastgeber nach einem intensiven Videostudium in höchsten Tönen lobt: „Wenn sie das konstant spielen, sind sie auf jeden Fall ein Kandidat für den Aufstieg.“ Essen habe ein extrem stabiles Angriffsspiel. „Da ist jeder aus dem Rückraum gefährlich und kann Tore machen. Das wird nicht einfach zu verteidigen sein.“
Tom Skroblien, Beyers Mitstreiter auf Linksaußen, wird vorerst mit einer Bänderverletzung ausfallen. Für ihn rückt Luca Lewandowski aus der zweiten Mannschaft auf. „Da können wir mal wieder froh sein, dass wir aus unserem guten Unterbau den Kader auffüllen können“, findet Siewert. Vollwertig ersetzen kann der Mann aus der Regionalliga den erfahrenen Skroblien, mit 32 Toren (14 Siebenmeter) Essens bester Torschütze, zwar nicht, „aber er haut sich immer voll rein und wird uns punktuell weiterhelfen“.
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