Der SC Phönix kann auf ein Jahrhundert sportlicher Aktivitäten zurückblicken. Einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr ist der Handballtag am Sonntag in der Raumerhalle mit dem Topspiel um 17 Uhr zwischen dem SC Phönix und dem Zweitligisten Tusem. Es dürfte eher ein ungleicher freundschaftlicher Vergleich werden, da sich das Leistungspotential in den letzten Jahrzehnten von Frohnhausen deutlich in Richtung Margarethenhöhe verschoben hat. Während sich der SCP in der Bezirksliga als aktueller Tabellensechster mit der HSG Hallo, Winfried Huttrop oder der MTG Horst II messen muss, besitzt das Team von Trainer Jaron Siewert auf Rang drei der zweiten Bundesliga weiterhin noch Chancen auf die Meisterschaft.
Gegründet wurde der Verein 1920 unter dem Namen SC Adler Essen-West auf Initiative einer Gruppe junger Männer, die regelmäßig auf dem Rüdesheimer Platz Fußball spielte. Vier Jahre später traten die Adler als SC Phönix Essen dem Westdeutschen Spielverband bei. Namensgeber war allerdings nicht der mythische Vogel sondern die Phönix-Brauerei, die spätere Stern Brauerei.
1933 wurde die Handballabteilung gegründet, die den Club in den 70er Jahren durch Walter Rietze oder Alfred Sakowski zu einer festen Größe in der nationalen Sportszene machten. Der Abteilungsvorsitzende Walter Rietze war es auch, der mit der Verpflichtung des dreimaligen rumänischen Weltmeisters Petre Ivanescu als Spielertrainer die Initialzündung für den Höhenflug gab. Nachdem die Frohnhauser im ersten Jahr knapp am TV Oppum scheiterten, stiegen sie 1969 durch einen Sieg über Hildesheim in die Hallenhandball-Bundesliga auf.
Der Boom mobilisierte auch die Zuschauer. 6000 begeisterte Besucher in den Heimspielen machten die Grugahalle zu einer Festung, an der sich auch die Top-Clubs wie der VfL Gummersbach oder der THW Kiel die Zähne ausbissen.
Nachfolger von Ivanescu, der später zum Tusem, wechselte, wurde Vlado Stenzel. Die jugoslawische Nationalmannschaft führte er als Trainer 1972 zu olympischem Gold. Zwei Jahre später gewann er mit dem deutschen Team die Weltmeisterschaft. Weniger erfolgreich war der „Magier“ allerdings in Frohnausen. In zwei Spielzeiten der Bundesliga Nord landete er nur im Tabellen-Mittelfeld.
Das Jubiläumsjahr wird ausgiebig gefeiert: Den Auftakt (9.30) macht der Handballtag am Sonntag mit verschiedenen Jugendmannschaften sowie einem Spiel der Damen gegen den Regionalligisten SG Überruhr. Zum Spiel der Herren werden einige ehemalige Bundesligaspieler erwartet (u.a. Heinz Oberscheidt, Horst Weise, Ulli Eikermann). Eintritt: Erwachsene 8,00 Euro, Kinder 5,00 Euro. Ein Euro je Karte wird an „Lichtblicke“ gespendet, die Aktion von Radio Essen.
Im März treffen sich die „Ehemaligen“, die vor 50 Jahren den Aufstieg in die Bundesliga aufstiegen.
Heinz Oberscheidt versetzt Heiner Brand
Das Team des SC Phönix Ende der 80er: Manager H. Oberscheidt, H. Wiedemann, T. Schäfer, T. Sudheimer, C. Kallenberg, M. Schneider, U.Hark, Vorsitzender R. Sudheimer (h.v.l.). E. .G. Bednarz, D.Gurtner, Trainer D. Hünten, W. Haberle, S. Reissenberger, R. Gangelhoff, D.Hinz (v.v.l.).