Luca Lewandowski steht im Zweitliga-Kader des Tusem. Foto: Gohl
Tusem II – HC Weiden (So., 17 Uhr, Margarethenhöhe). Tusem-Trainer Nelson Weisz ist mit seinem Team erfolgreich in die Regionalliga-Saison gestartet. Die Essener besiegten Titelanwärter SG Ratingen und gewannen zuletzt in Langenfeld, nun sollen am Lührmannwald zwei weitere Punkte folgen: „Wir wollen natürlich nachlegen, um uns im oberen Tabellendrittel zu etablieren“, sagt Weisz. Aber noch läuft nicht alles rund bei den Essenern: „Während wir in der Abwehr bisher überzeugen konnten, ist im Angriff noch einige Luft nach oben.“
Das Team aus Würselen ist aufgestiegen. Nach der 25:33-Niederlage in Korschenbroich konnte der Neuling mit dem 23:23 gegen TV Aldekerk den ersten Punkt verbuchen. „Zentraler Spieler im Weidener Angriff ist der Rückraumrechte Simon Bock, ihn gilt es in den Griff zu bekommen“, weiß der Tusem-Trainer. Neben den verletzten Bornkamm und Sprick fehlt ihm auch Luca Lewandowski, der für die Zweitliga-Mannschaft eingeplant ist. dimei
Handball Landesliga. Kettwig II siegt gegen Altendorf 09 mit 30:25. Aufsteiger SGÜ II macht zu viele Fehler
Alexander Vogt (Altendorf 09) versucht, den Kettwiger Sebastian Bach zu stoppen, der am Ende auf fünf Tore kam. Michael Gohl
HSG Mülheim – DJK GW Werden 26:27 (15:17). Mit dem Erfolg gegen einen weiteren Titelanwärter liegt das Team von Trainer Dirk Bril neben Bayer Uerdingen ungeschlagen an der Spitze. Nach einer 7:4-Führung der HSG war die Begegnung ausgeglichen und spannend. Werden führte in der 58. Minute 27:25 und brachte nach dem Anschluss der Mülheimer die Führung in den letzten zwei Minuten über die Zeit.
TV Angermund II – TV Cronenberg 19:19 (8:12). Erster Punktverlust für die Frohnhauser. Trainer Lars Francke war mit seinem Team nur in der ersten Halbzeit zufrieden: „Leider war der zweite Durchgang für uns ein Totalausfall. Die Halbzeitführung war schnell weg und am Ende hatten wir mit dem Unentschieden noch Glück.“
Kettwiger SV II – DJK Altendorf 09 30:25 (17:15). „Wir konnten die Ausfälle von Godde, Lippelt und Wattenberg nicht kompensieren“, meinte der Altendorfer Co-Trainer Thomas Brilon, der vor allem die schlechte Chancenverwertung seiner Mannschaft bemängelte.
Tore Kettwig: P. Müller (10), J. Müller, Bach (je 5), S. Schinke (4), R. Schinke (3), Beede (2), Fuchs; A09: H. Röser (7), R. Röser (4), Schneidmüller, Vogt, Koraman (je 3), Schröter (2), Hammer, Scholz, Wickhorst.
Bayer Uerdingen – SG TuRa Altendorf 26:24 (13:14). Nach starken ersten 20 Minuten führten die Gäste 13:8 gegen den Aufstiegsanwärter. Uerdingen nutzte die zweimalige Überzahl, kam bis zur Pause heran. Das Spiel wurde ausgeglichen. TuRa führte noch 19:18, vergab danach aber zu viele klare Chancen.
HSG Gerresheim 04 – SGÜ II 32:23 (15:12). Es war die erste Niederlage nach knapp zwei Jahren für den Aufsteiger. „Wir haben im Angriff zu wenig Druck ausgeübt und ungewöhnlich viele technische Fehler produziert“, sagte Trainer Daniel Lichtenstein. Durch die Verletzung von Tom van der Heuvel wird die Verletztenliste der SGÜ noch länger. dimei
Handball. „Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, nach Leverkusen zu wechseln“, sagt die 16-jährige Alex Humpert, die bei der U-17-EM in Slowenien war und viel von Andreas Thiel und Wieland Schmidt lernt
Vorne der Bundesadler, hinten der Name: Alexandra Humpert strahlt mit ihren Nationaltrikots. Socrates Tassos
Andree Hagel
Es sind etwas mehr als 14 Monate vergangen, dass wir bei den Humperts in der Küche gesessen haben. Und heute? Heute sitzt da eine Handball-Nationaltorhüterin am Tisch, die wegen ihres Wechsels von Borussia Dortmund zum TSV Bayer 04 Leverkusen vor allem auch dank des dortigen Torwart-Trainers – Hexer Andreas Thiel (59) – einen enormen Sprung gemacht hat. Obwohl. „Das mit der DHB-Auswahl ging ziemlich schnell“, sagt die 16-jährige Krayerin. „Ich bin da fast überrumpelt worden.“
Das rumpelige Ergebnis ist jedenfalls ziemlich gut. Nach gerade mal zwei Lehrgängen war klar, dass Alex Humpert als zweite Torhüterin neben Rena Keller von der SG BBM Bietigheim zur U-17-Europameisterschaft nach Slowenien fahren wird, die die deutschen Mädels auf Rang sieben beendeten.
„Von Dezember bis April hatte ich nichts mehr gehört“, erzählt sie. „Dann kam eine Nominierung, die ich aber nicht angenommen habe, weil ich krank war und viele Klausuren hatte, die ich nicht verpassen wollte.“ Der weitere rumpelige Weg: ein weiterer Lehrgang, wieder runter von der DHB-Liste, eine Nachnominierung inklusive der ersten beiden Länderspiele, noch ein Lehrgang und Slowenien. Dass sie dann bei den Titelkämpfen kaum Einsatzzeiten hatte, stört sie nicht sonderlich. „Wir hatten sieben Spiele, und ich komme so auf 25 Minuten“, sagt Alex Humpert, deren Handball-Karriere einst bei der SG Überruhr sowie später beim SuS Haarzopf begonnen hat. „Ein paar Siebenmeter waren auch noch dabei.“
Der Hexer der DDR: Wieland Schmidt
Alles andere als rumpelig ist das Resultat nach dieser U-17-EM. Zwar waren die Tage in Slowenien für Alexandra Humpert und ihre Teamkolleginnen ziemlich stressig und „die Trainer ein bisschen zu streng, weil wir auch an unseren freien Tagen immer trainieren mussten, Video-Analysen und kaum Freizeit hatten“, wie sie sagt. Aber sie hat verdammt viel mitgenommen – dank des, nennen wir ihn mal so, Hexers der DDR, dank des DHB-Torwarttrainers Wieland Schmidt (65). „Ich stehe jetzt ganz anders im Tor, bewege mich auch anders“, sagt Alex Humpert. „Eines meiner größten Ziele habe ich jetzt erreicht.“ Und nun? Das Ziel für 2020 ist die U-18-Weltmeisterschaft. In China. Zu gerne hätte Papa Thomas schon mal den Termin – vor allem auch für die Urlaubsplanung. „Aber“, sagt der 53-Jährige, der bei der MTG Horst Sportlicher Leiter ist, „es ist nichts zu finden.“
Cristina, die 13-jährige Schwester der U-17-Nationaltorhüterin, sitzt auch am Küchentisch. Sie lacht viel und erzählt, dass ihr ihre große Schwester sehr fehle. „Aber euer Verhältnis ist besser geworden“, sagt Mama Kerstin . „Wir haben uns auch vorher gut verstanden“, brummt Alexandra Humpert, die von montags bis freitags in Leverkusen lebt, und zwar im dortigen Sportinternat, das mit dem Landrat-Lucas-Gymnasium kooperiert, in einer Wohngemeinschaft mit ihrer Teamkameradin Loreen Veit, und sich seit ihrem Umzug vor einem Jahr um viele Dinge kümmern muss, die ihr im Elternhaus abgenommen worden sind.
Alex Humpert, die Elftklässlerin mit den Leistungskursen Deutsch und Sport, macht auch kein Geheimnis daraus, dass sie ihr Zuhause vermisst. „Es ist schwer, das muss ich schon sagen“, erzählt sie. „Ich habe oft Heimweh.“ Aus dem nachdenklichen Gesicht wird dann aber auch ganz schnell wieder ein entschlossenes. „Ich ziehe das jetzt durch“, sagt sie. „Ich weiß ja, wofür ich es tue. Und es sind ja auch immer nur fünf Tage, bis ich wieder zu Hause bin. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, nach Leverkusen zu wechseln. Ganz klar.“ Obwohl es enttäuschend war, gerade gegen Borussia Dortmund das Finale der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft verloren zu haben – mit 21:22. Das soll sich aber in den kommenden zwei Jahren ändern, Alex Humpert will die Titel 2020 und 2021.
Und was ist so anders in der WG? „Dass Mama einen nicht mehr weckt, dass ich selbst aufstehen muss, dass das Frühstück nicht mehr gemacht wird“, antwortet Alexandra Humpert, deren Mama Kerstin, die übrigens nicht am Küchentisch sitzt, schmunzeln muss. „Die müssen da selbst waschen, und die haben auch Flurwoche“, erzählt die 50-Jährige – wohl wissend, dass ihre Tochter in Leverkusen bestens aufgehoben ist. „Die sind da“, sagt Alex Humpert, „alle sehr fürsorglich.“ Da war es im vergangenen Schuljahr auch so, dass Nele Kurzke, die 29-jährige Bundesliga-Torhüterin der Werkselfen, nicht nur Trainingspartnerin, sondern auch Englisch-Lehrerin war.
Erstes Bundesliga-Spiel am 3. März
Apropos Bundesliga: Das hätte Alex Humpert fast vergessen zu erzählen, wenn sie Papa Thomas nicht angestupst hätte. Der 3. März war es, als sie zum Aufgebot von Trainer Robert Nijdam gehörte und ihr erstes Bundesliga-Spiel machte. So richtig schön war’s aber nicht, dieses 25:32 gegen den bis dahin sieglosen SV Union Halle-Neustadt, der inzwischen wieder Zweitligist ist.
„Ich hatte acht Minuten Spielzeit“, sagt Alexandra Humpert. Und sie hatte einen stolzen Vater. „Den Ball habe ich mir zur Seite genommen und von allen Leverkusener Spielerinnen unterschreiben lassen“, erzählt er. Und es ist anzunehmen, dass es nicht der letzte Bundesliga-Ball bleiben wird.
Tusem – VfL Bad Schwartau 32:30 (18:17). Der
Nachwuchs des Tusem bleibt nach drei Spieltagen weiter ungeschlagen und liegt
mit 5:1 Punkten hinter dem Spitzenreiter TSV GWD Minden auf Rang zwei. Es war
allerdings das von Trainer Lars Brümmer erwartete Spiel auf Augenhöhe: „Wir
hatten in der ersten Halbzeit einige Probleme mit unserer 6:0-Deckung. Unnötig
waren auch die drei Zeitstrafen, durch die wir uns selbst schwächen. Ein
Sonderlob geht allerdings an Fabian Büttner bei der 5:1-Deckungsvariante und
den Mittelmann Nils Homscheid, der durch seine extrem niedrigere Fehlerzahl
besticht.“
Nach dem Führungstreffer durch Dustin Kraus
verlief das Spiel in der ersten Viertelstunde völlig ausgeglichen. In einem
„Zwischenhoch“ brachten Jona Reidegeld, Henrik Ingenpaß und Laurenz Kluth den
Tusem nach dem 5:7-Rückstand wieder in Führung. Über 12:9 setzten sich die
Gastgeber erstmals deutlicher auf 15:11 (21.) ab. Die Gäste von der Ostsee
ließen sich aber nicht abschütteln und lagen bis zur 43. Minute wieder mit
26:23 vorn. Die Entscheidung fiel erst in den letzten zehn Minuten. Laurenz
Kluth (2), Dustin Kraus und Jona Reidegeld leiteten nach dem 26:27 mit einem
4:0-Lauf zum 30:27 (55.) die Wende ein.
Von Dieter Meier SG Langenfeld – Tusem II
26:28 (13:12). Nach dem 31:28-Auftakterfolg gegen den Titelanwärter SG
Ratingen hat die zweite Mannschaft des Tusem in der Handball-Regionalliga einen
Auswärtssieg nachgelegt. Die Gastgeber hatten allerdings den besseren Start und
setzten sich auf 4:1 (5.) ab. Die Essener fingen sich aber schnell und glichen
durch Tim Koenemann (2), Yannik Engels und Alexander Telohe zum 5:5 aus.
Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit
wechselnden Führungen. Die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase. Tim
Koenemann glich zunächst mit einem Siebenmeter zum 23:23 aus, danach gelang den
Gästen durch Sezgin Sayin, Niclas Schmidt und Henrik Ingenpass vier Tore in
Folge zum 26:23 (59.).
Tusem-Trainer Nelson Weisz war trotz des Erfolges
nur bedingt zufrieden: „Wir hatten einen schweren Start in die Partie. Während
sich die Defensive vor einem überzeugenden Torwart Nils Conrad steigern konnte,
hatten wir über den gesamten Spielverlauf Probleme im Angriff. Wir sind aber
nicht in Hektik verfallen, haben unsere vorgegebene Marschroute durchgezogen
und sind dafür belohnt worden.“