Handball 2. Bundesliga.HSG Konstanz kommt am Freitag zum Hallo. Der Aufsteiger hat zwar erst drei Punkte geholt, doch die Ergebnisse waren bisher allesamt knapp

Tusem-Linksaußen Noah Beyer trumpfte in Dresden groß auf und erzielte dort 16 Tore.                                              <b>STEFAN AREND</b>

Tusem-Linksaußen Noah Beyer trumpfte in Dresden groß auf und erzielte dort 16 Tore. STEFAN AREND

Rolf Hantel

Es war verdammt knapp, aber zu einem Punkt hat es immerhin noch gereicht. Handball-Zweitligist Tusem Essen schrammte am vergangenen Spieltag mit dem 33:33 beim HC Elbflorenz an der ersten Saisonniederlage vorbei. Es war keine gute Leistung der Essener, darin waren sich alle einig. „In der Abwehr hatten wir auch einige unglückliche Aktionen, aber im Angriff haben wir nicht das gezeigt, was wir können“, fasst Tusem-Trainer Jaron Siewert zusammen. Einige Spieler hätten einfach nicht das Leistungsniveau aus den Wochen zuvor erreicht.

Warum der plötzliche Abfall nach vier überzeugenden Auftritten? Das sei manchmal nicht zu erklären, sagt Siewert. „An Leidenschaft oder Kampfgeist hat es jedenfalls nicht gemangelt.“ Und diese Tugenden sollten auch selbstverständlich sein für den Heimauftritt an diesem Freitag gegen den Aufsteiger HSG Konstanz (19.30 Uhr, Am Hallo), der auf dem drittletzten Platz rangiert.

Nach dem gelungenen Saisonstart werden die ungeschlagenen Essener natürlich als klarer Favorit gehandelt. „Aber Konstanz spielt schon einen guten Ball“, sagt Siewert respektvoll. Das junge Team vom Bodensee ist nach einem Jahr in der 3. Liga direkt wieder in die 2. Bundesliga zurückgekehrt und bis auf eine Ausnahme zusammengeblieben. Hinzu kamen fünf Neue zur Qualitätssteigerung. Bei den Süddeutschen weiß jeder, was der Nebenmann macht, das Team ist eingespielt, was ja auch als Stärke der Gastgeber angesehen wird.

Die Ergebnisse deuten das Potenzial zumindest an. Knapp verloren in Hüttenberg (23:24) und Eisenach (26:27) sowie gegen Bietigheim (23:25). Doch dann das Ausrufezeichen: Konstanz hat dem Tabellenführer ASV Hamm-Westfalen den bisher einzigen Punkt abgeknöpft (23:23) und zuletzt zu Hause Lübeck-Schwartau bezwungen (29:28). „Es ist eine unangenehme Mannschaft, das war sie auch schon vor zwei Jahren“, stellt Siewert fest. Gäste nicht ins Spiel kommen lassen

„Konstanz hat bislang jede Partie ausgeglichen gestaltet und mit dem Sieg gegen Lübeck-Schwartau gezeigt, dass man auch gegen Top-Teams der 2. Liga mithalten kann“, warnt Tusem-Linksaußen Noah Beyer, der in Dresden zur Höchstform auflief und mit 16 Toren entscheidend zum Essener Punktgewinn beitrug. Beyer kennt die entscheidende Zutat zum Erfolgsrezept: „Wir müssen dem Gegner von Beginn an die Grenzen aufzeigen und dürfen ihn nicht ins Spiel kommen lassen.“

So ähnlich sieht es auch HSG-Trainer Daniel Eblen, der die Gastgeber nach einem intensiven Videostudium in höchsten Tönen lobt: „Wenn sie das konstant spielen, sind sie auf jeden Fall ein Kandidat für den Aufstieg.“ Essen habe ein extrem stabiles Angriffsspiel. „Da ist jeder aus dem Rückraum gefährlich und kann Tore machen. Das wird nicht einfach zu verteidigen sein.“

Tom Skroblien, Beyers Mitstreiter auf Linksaußen, wird vorerst mit einer Bänderverletzung ausfallen. Für ihn rückt Luca Lewandowski aus der zweiten Mannschaft auf. „Da können wir mal wieder froh sein, dass wir aus unserem guten Unterbau den Kader auffüllen können“, findet Siewert. Vollwertig ersetzen kann der Mann aus der Regionalliga den erfahrenen Skroblien, mit 32 Toren (14 Siebenmeter) Essens bester Torschütze, zwar nicht, „aber er haut sich immer voll rein und wird uns punktuell weiterhelfen“.

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