Handball Landesliga. Zweimal schrammte die HSG am Hallo haarscharf am Aufstieg zur Landesliga vorbei, nun im dritten Anlauf hat es durch den Saisonabbruch geklappt. Bis dahin makellose 32 Punkte aus 16 Partien
Verstärkung für Noch-Bezirksligist HSG Hallo und Trainer Oliver Wysk, wenn es in der nächsten Saison in der Landesliga um Punkte geht: Atdhe Basholli aus dem Kosovo.
Essen Während im Fußball noch um eine Lösung gerungen wird, wie es weitergehen soll oder wie die Tabellen im Falle des Saisonabbruchs gewertet werden, herrscht beim Handball längst Klarheit. Und deshalb ist die HSG am Hallo nun im dritten Anlauf endlich am Ziel: Nach elfjähriger Abstinenz kehrt das Team in die Landesliga zurück.
Für Trainer Oliver Wysk hat sich damit auch ein Traum erfüllt: „Ich stand im Abstiegsjahr noch als Spieler auf dem Platz. In der Folgesaison ist uns der direkte Wiederaufstieg nicht geglückt. Die Mannschaft musste dann deutlich verjüngt werden, was die Rückkehr schwieriger gemacht hat.“
In den vergangenen Jahren gab es bei den Stoppenbergern zahlreiche personelle Veränderungen. In Torwart Alex Gerke wurde ein neuer und sehr engagierter Vorsitzender gewonnen. Christian Schneider rückte nach seiner langjährigen Trainertätigkeit zum Sportlichen Leiter auf. Er war auch maßgeblich daran beteiligt, seinen Nachfolger Oliver Wysk vom TV Cronenberg zum Hallo zu lotsen . Für die drei ehemaligen Leistungsträger der HSG schließt sich damit der Kreis.
Das zweimalige knappe Scheitern in den letzten beiden Jahren verursachte schon fast ein Trauma bei den Verantwortlichen. Zunächst fehlte im Aufstiegskampf gegen DJK Altendorf 09 ein Punkt. In der Folgesaison war es im Duell mit SG Überruhr II noch dramatischer. Das denkwürdige Entscheidungsspiel endete Unentschieden, so dass der HSG zum Aufstieg nur ein einziges Tor fehlte .
In dieser Spielzeit lief es makellos. Die HSG marschierte mit 32:0 Punkten aus 16 Spielen bis zum Abbruch vorweg. Neuzugang und Torjäger Atdhe Basholli, U21-Nationalspieler für den Kosovo bei der WM in Spanien, war dabei eine enorme Verstärkung.
Für Trainer Oliver Wysk wäre nach den Erfahrungen der letzten beiden Jahre eine Annullierung der Spielzeit ein Albtraum gewesen: „Mir ist natürlich ein Stein vom Herzen gefallen, als die positiven Signale vom Handballverband kamen. Dennoch spielt bei uns bei dieser Entscheidung am grünen Tisch auch eine gewisse Portion Wehmut mit. Der Moment, wenn der Schiedsrichter abpfeift, wenn man auf der Platte realisiert, dass man sein Ziel erreicht hat, und alle Dämme brechen, der bleibt uns leider verwehrt. So mussten wir einen Aufstieg auf dem Sofa feiern.“
Die HSG hat bereits die Planungen für die Landesliga-Saison aufgenommen. Der Aufstiegskader bleibt komplett beisammen, dazu wurden drei neue Spieler verpflichtet. In Phillip Wanner (SG TuRa/Altendorf) kehrt ein ehemaliger Stoppenberger zur HSG zurück. Fabian Grimm (22) kommt vom MSV Duisburg. Er kann im Rückraum flexibel eingesetzt werden und ist ebenfalls eine Bereicherung für das Tempospiel.
Mit dem 19-jährigen Torwart Brian Lohe wechselt ein Rohdiamant aus der A-Jugend des Bundesligisten Tusem nach Stoppenberg. Für Wysk ist das Talent von der Margarethenhöhe eine absolute Bereicherung: „Er genoss dort eine perfekte Ausbildung und wird nun seine erste Senioren-Saison bei der HSG bestreiten. Trotz namhafter und höherklassiger Konkurrenz konnten wir Brian überzeugen, dass er sich bei uns ideal weiterentwickeln kann. Dass er aus der aktuell schwierigen Situation keine Hängepartie gemacht und schnell eine Entscheidung getroffen hat, spricht für seine Charakterstärke.“
Mit der Ermittlung der Jugend-Kreismeister fand die Saison im Essener Handball für die 88 Nachwuchs-Mannschaften ebenfalls vorzeitig ihren Abschluss. Die Berechnung erfolgte auch nach der vom DHB-Bundesrat beschlossenen Quotienten-Regelung.
Kreis-Jugendwart Hans Zilles, musste jedoch die vorgesehenen Ehrungen für das bereits abgesagte Final 4 Mitte Mai verschieben: „Wir werden die Urkunden und Medaillen den neuen Titelträgern zu gegebener Zeit zukommen lassen.“
Die DJK Winfried Huttrop kann mit dem starken Nachwuchs optimistisch in die Zukunft schauen. Die A-Jugend verpasste in der Saison mit Rang drei hinter Mülheim-Saarn und der HSG VeRuKa nur knapp den Oberliga-Aufstieg, belohnte sich aber mit der Kreismeisterschaft. Jugendwart Benedikt Kaninski war dennoch zufrieden: „Die Mannschaft hat sich spielerisch und menschlich enorm weiter entwickelt. In der nächsten Saison soll der Sprung in die Oberliga gelingen und der Übergang in die Seniorenteams weitergehen.“
Mit vier Titeln wiederholte der ETB seinen Erfolg aus dem Vorjahr. Neben der männlichen B- und der gemischten D-Jugend feierte Jugendwart Matthias Kuth mit dem weiblichen B- und D-Nachwuchs die Meisterschaft: „Als Besonders erfolgreich erwies sich dabei die Ausweitung der Kooperation im Bereich der B-Mädchen. Während die B1 Oberligaluft schnuppern durfte, wurde die B2 guter Zweiter im Kreis Rhein-Ruhr und damit beste Essener Mannschaft. Ohne Punktverlust gegen die Essener Konkurrenten blieb die männliche B-Jugend, die ebenfalls im Kreis Rhein-Ruhr spielte.“
Matthias Kuth, Mitglied des Verbandsliga-Teams, sieht sich durch die intensive Nachwuchsarbeit des ETB bestätigt: „Wenngleich sich im Jugendbereich natürlich nicht alles um Titel dreht, nehmen wir die Erfolge der letzten Jahre gerne an und hoffen, diese Entwicklung weiter fortführen zu können.“
Hans Zilles, in Personalunion auch Jugendwart des SuS Haarzopf sorgte mit drei Titeln in den jüngeren Jahrgängen der Mädchen für den möglichen Nachwuchs beim Aufbau einer Damenmannschaft: „Unser Ziel ist es, in zwei bis drei Jahren wieder ein Team stellen zu können.“
Die Kreismeister (männlich): A: DJK Winfried Huttrop, B: ETB Schwarz Weiß, C: MTG Horst.
Weiblich: A: SC Phönix; B: ETB Schwarz Weiß II, C: SuS Haarzopf, D: ETB und SuS Haarzopf da das Entscheidungsspiel ausfiel, E: SuS Haarzopf.
Gemischt: D: ETB Schwarz Weiß, E: Tusem. Dieter Meier
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Die A-Jugend der DJK Winfried Huttrop sicherte sich die Kreismeisterschaft und macht in der kommenden Meisterschaftsrunde einen neuen Anlauf in Richtung Oberliga.
Die Frage nach dem Aufsteiger in der Handball-Verbandsliga hat ein Nachspiel. Nach der durch den DHB-Bundesrat beschlossenen Quotienten-Regelung steht die Zweitvertretung des Drittligisten Bergischen HC (32:6 Punkte) eigentlich als Meister der Gruppe zwei fest. Gegen diese haben jetzt die Zweit- und Drittplatzierten, HSG Bergische Panther II (32:6) und der Kettwiger SV (30:6) Einspruch beim Handball-Verband Niederrhein Einspruch eingelegt. Auch wenn die Kettwiger das Spiel aufgrund der Coronakrise gegen das Schlusslicht ETB aus Gründen der Sicherheit nicht abgesagt und gewonnen hätte, stünde das Team von Trainer Marvin Leisen durch die deutlich schlechtere Tordifferenz weiter auf Rang drei.
Der KSV-Abteilungsvorsitzende Handball, Werner Dörnenburg, bleibt bei aller Hoffnung auf eine positive Lösung allerdings skeptisch: „In Abstimmung mit den Panthern wollen wir alles versuchen, um vielleicht doch noch zum einem anderen Ergebnis zu kommen.“
Enttäuscht ist Werner Dörnenburg über die ablehnende Haltung des Bergischen HC: „Nach Gesprächen mit den Panthern haben wir versucht, eine sportliche Lösung zu finden und vorgeschlagen, in einem Finalturnier der drei betroffenen Vereine den Aufsteiger zu ermitteln. Leider hat das BHC-Trainer Mirco Bernau ohne ein Gespräch zu suchen abgelehnt.“
Die Kettwiger werden nun die 125 Euro für den Einspruch investieren um zu dokumentieren, dass sie weiterhin an der Möglichkeit eines Oberliga-Aufstieges als Nachrücker festhalten: „Die weitere Entwicklung ist noch gar nicht abzusehen. Gerüchteweise bestehen bei einigen Vereinen finanzielle Probleme die sie veranlassen könnten, auszusteigen. So hat vor wenigen Tagen Drittligist Leichlingen aufgrund der fehlenden Einnahmen aus Sponsoring, Catering und Ticketing drohenden Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet.
Der ETB kann mit der Quotienten-Regelung, die einen Nichtabstieg vorsieht, sehr gut leben. Bei acht Punkten Rückstand und nur einem Sieg war die Rückkehr in die Landesliga vorprogrammiert. Das war auch der Geschäftsführerin Nicole Spratte klar: „Wir freuen uns jetzt auf eine neue Chance in der Verbandsliga. Der Klassenerhalt kam für uns als abgeschlagenes Schlusslicht natürlich unerwartet. Trotz eines einzigen Saisonsiegs nehmen wir die erneute Chance uns mit starken Mannschaften zu essen gerne wahr. Vor allem unsere jungen Spieler können in diesen Partien eine Menge lernen. Daher haben wir auch nicht wirklich überlegt, freiwillig zu verzichten. Immerhin haben wir in einigen Spielen 45 bis 50 Minuten auf Augenhöhe agieren können.“
Für den Mannschafts-Kapitän Lars Dressler fehlte die Konstanz.“ Auch wenn es in vielen Spielen deutliche Niederlagen setzte, bekamen wir viel Lob von Seiten der Gegner für die kämpferische Einstellung und den fairen Umgang trotz teilweiser frustrierender Spielverläufe.“
Lars Dressler setzt vor allem auf den Teamgeist der sich vor allem in schwierigen Phasen zeigt: „Im Erfolg kann das jeder.“ Gerade der unerwartete und tragische Tod von Präsident und ETB-Urgestein Stefan Marschner hat Mannschaft und Verein nochmal mehr zusammenwachsen lassen und die Saison in sportlicher Sichtweise relativiert.“
Kein Spieler ist aus der sportlichen Situation geflüchtet. Der Kader wird unverändert in die nächste Saison gehen und einen neuen Versuch in Richtung Klassenerhalt machen. Eine neue Personalie gibt es dennoch: „Neuer Trainer wird Dirk Bril sein, der Michael Köberle nach elf Jahren ablöst. Der ETB ist sich sicher, mit dem A-Lizenzinhaber einen sehr guten Nachfolger gefunden zu haben.
Bei der SG Überruhr herrschte aufgrund der Quotienten-Abrechnung große Freude. Während die Regionalliga-Damen mit Rang neun völlig im neutralen Bereich lagen, feierte die Drittvertretung als Tabellenzweiter den Oberliga-Aufstieg vor dem TSV Kaldenkirchen, der beim Saisonabbruch noch einen Punkt vor der SGÜ lag. Damit wurde in der Verbandsliga ein Platz frei, der zur Freude von Laura Hendricks nun durch die Überruhrer Viertvertretung eingenommen wird: „Nach mehreren vergeblichen Anläufen hat es nun endlich geklappt.“ Dieter Meier
Die Aufsteiger im Handballkreis Essen (Männer): 2. Bundesliga : Tusem; Bezirksliga: HSG Am Hallo; Kreisliga: SG Überruhr III, SC Phönix II; 2. Kreisliga: SG Überruhr IV, SG Tura/Altendorf III, GW Werden III.
Frauen: Verbandsliga: SG Überruhr III, Landesliga: SG Überruhr IV, Bezirksliga: HSG Am Hallo.
Christian Hungerhoff als TK Vorsitzender und Eugen Feldhoff als Jungenwart für den Jugendbereich berichten, dass alle verantwortlichen Spielwarte einheitlich dafür stimmten, dem DHB-Vorschlag zur Einstellung/Beendigung des HKE-Meisterschaftsspielbetriebs der Senioren und der Jugend der Saison 2019/2020 mit Wirkung vom 20.04.2020 zu folgen. Die gemäß WHV-Zusatzbestimmungen zu § 52 SpO erforderlichen Anhörungen sind somit erfolgt.
Der geschäftsführende Vorstand des HKE, welcher gemäß WHV-Zusatzbestimmungen zu § 52 SpO zur Entscheidung berufen ist, entscheidet im Rahmen der heutigen telefonischen Sitzung nach Erörterung einstimmig, dass der HKE-Meisterschaftsspielbetrieb der Senioren der Saison 2019/2020 mit Wirkung vom 20.04.2020 eingestellt/beendet wird.
Der geschäftsführende Vorstand des HKE, welcher gemäß WHV-Zusatzbestimmungen zu § 52 SpO zur Entscheidung berufen ist, entscheidet im Rahmen der heutigen telefonischen Sitzung nach Erörterung einstimmig, dass es im HKE-Meisterschaftsspielbetrieb der Senioren der Saison 2019/2020 keine Absteiger geben wird. Ausgenommen hiervon sind die Mannschaften, die bis zum 12.03.2020 bereits zurückgezogen hatten oder dreimal im Laufe der Spielzeit nicht angetreten waren. Diese Mannschaften werden als Absteiger gewertet.
Der geschäftsführende Vorstand des HKE, welcher gemäß WHV-Zusatzbestimmungen zu § 52 SpO zur Entscheidung berufen ist, entscheidet im Rahmen der heutigen telefonischen Sitzung nach
Erörterung einstimmig, dass es im HKE-Meisterschaftsspielbetrieb der Senioren der Saison 2019/2020 die reguläre, in den Durchführungsbestimmungen vorgesehene Anzahl an Aufsteigern geben wird.
Der geschäftsführende Vorstand des HKE, welcher gemäß WHV-Zusatzbestimmungen zu § 52 SpO zur Entscheidung berufen ist, entscheidet im Rahmen der heutigen telefonischen Sitzung nach
Erörterung einstimmig, dass die Berechnung der relevanten (Abschluss-)Tabellen und damit die Benennung der Aufsteiger im HKE-Meisterschaftsspielbetrieb der Senioren der Saison 2019/2020
einstweilen zurück gestellt wird. Hierbei soll insbesondere ein angekündigter Bundesratsbeschluss abgewartet werden.
Der geschäftsführende Vorstand des HKE ist nach Ausschöpfen aller Erkenntnisquellen sowie Beratungen innerhalb und außerhalb des Handballbereichs der Auffassung, dass ein geordneter Abschluss der Saison durch Austragung weiterer Spiele rechtlich und tatsächlich in absehbarer Zeit unmöglich sein wird. Hierbei spielen die bisher nicht aufgehobenen Kontaktbeschränkungen und die Sperrungen von Hallen eine zentrale Rolle. Selbst bei zukünftigen schrittweisen Lockerungen der Beschränkungen im geschäftlichen Bereich ist mit der für einen geordneten Spielbetrieb erforderlichen zeitnahen Freigabe von Trainingsmöglichkeiten und Hallen zum Austragen der Spiele nicht zu rechnen. Die Planungssicherheit der Vereine erfordert nun eine Entscheidung, die wie erfolgt getroffen wurde. Ohne Verstoß gegen geltendes Recht und ohne Vernachlässigung des essentiellen Infektionsschutzes unserer Sportler, Offiziellen und Zuschauer kann ein Spielbetrieb auf absehbare Zeit nicht durchgeführt werden.