Kategorie: Allgemein

Eine Nationaltorhüterin mit Flurwoche

Handball. „Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, nach Leverkusen zu wechseln“, sagt die 16-jährige Alex Humpert, die bei der U-17-EM in Slowenien war und viel von Andreas Thiel und Wieland Schmidt lernt

Vorne der Bundesadler, hinten der Name: Alexandra Humpert strahlt mit ihren Nationaltrikots.                                               <b>Socrates Tassos</b>

Vorne der Bundesadler, hinten der Name: Alexandra Humpert strahlt mit ihren Nationaltrikots. Socrates Tassos

Andree Hagel

Es sind etwas mehr als 14 Monate vergangen, dass wir bei den Humperts in der Küche gesessen haben. Und heute? Heute sitzt da eine Handball-Nationaltorhüterin am Tisch, die wegen ihres Wechsels von Borussia Dortmund zum TSV Bayer 04 Leverkusen vor allem auch dank des dortigen Torwart-Trainers – Hexer Andreas Thiel (59) – einen enormen Sprung gemacht hat. Obwohl. „Das mit der DHB-Auswahl ging ziemlich schnell“, sagt die 16-jährige Krayerin. „Ich bin da fast überrumpelt worden.“

Das rumpelige Ergebnis ist jedenfalls ziemlich gut. Nach gerade mal zwei Lehrgängen war klar, dass Alex Humpert als zweite Torhüterin neben Rena Keller von der SG BBM Bietigheim zur U-17-Europameisterschaft nach Slowenien fahren wird, die die deutschen Mädels auf Rang sieben beendeten.

„Von Dezember bis April hatte ich nichts mehr gehört“, erzählt sie. „Dann kam eine Nominierung, die ich aber nicht angenommen habe, weil ich krank war und viele Klausuren hatte, die ich nicht verpassen wollte.“ Der weitere rumpelige Weg: ein weiterer Lehrgang, wieder runter von der DHB-Liste, eine Nachnominierung inklusive der ersten beiden Länderspiele, noch ein Lehrgang und Slowenien. Dass sie dann bei den Titelkämpfen kaum Einsatzzeiten hatte, stört sie nicht sonderlich. „Wir hatten sieben Spiele, und ich komme so auf 25 Minuten“, sagt Alex Humpert, deren Handball-Karriere einst bei der SG Überruhr sowie später beim SuS Haarzopf begonnen hat. „Ein paar Siebenmeter waren auch noch dabei.“ Der Hexer der DDR: Wieland Schmidt

Alles andere als rumpelig ist das Resultat nach dieser U-17-EM. Zwar waren die Tage in Slowenien für Alexandra Humpert und ihre Teamkolleginnen ziemlich stressig und „die Trainer ein bisschen zu streng, weil wir auch an unseren freien Tagen immer trainieren mussten, Video-Analysen und kaum Freizeit hatten“, wie sie sagt. Aber sie hat verdammt viel mitgenommen – dank des, nennen wir ihn mal so, Hexers der DDR, dank des DHB-Torwarttrainers Wieland Schmidt (65). „Ich stehe jetzt ganz anders im Tor, bewege mich auch anders“, sagt Alex Humpert. „Eines meiner größten Ziele habe ich jetzt erreicht.“ Und nun? Das Ziel für 2020 ist die U-18-Weltmeisterschaft. In China. Zu gerne hätte Papa Thomas schon mal den Termin – vor allem auch für die Urlaubsplanung. „Aber“, sagt der 53-Jährige, der bei der MTG Horst Sportlicher Leiter ist, „es ist nichts zu finden.“

Cristina, die 13-jährige Schwester der U-17-Nationaltorhüterin, sitzt auch am Küchentisch. Sie lacht viel und erzählt, dass ihr ihre große Schwester sehr fehle. „Aber euer Verhältnis ist besser geworden“, sagt Mama Kerstin . „Wir haben uns auch vorher gut verstanden“, brummt Alexandra Humpert, die von montags bis freitags in Leverkusen lebt, und zwar im dortigen Sportinternat, das mit dem Landrat-Lucas-Gymnasium kooperiert, in einer Wohngemeinschaft mit ihrer Teamkameradin Loreen Veit, und sich seit ihrem Umzug vor einem Jahr um viele Dinge kümmern muss, die ihr im Elternhaus abgenommen worden sind.

Alex Humpert, die Elftklässlerin mit den Leistungskursen Deutsch und Sport, macht auch kein Geheimnis daraus, dass sie ihr Zuhause vermisst. „Es ist schwer, das muss ich schon sagen“, erzählt sie. „Ich habe oft Heimweh.“ Aus dem nachdenklichen Gesicht wird dann aber auch ganz schnell wieder ein entschlossenes. „Ich ziehe das jetzt durch“, sagt sie. „Ich weiß ja, wofür ich es tue. Und es sind ja auch immer nur fünf Tage, bis ich wieder zu Hause bin. Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, nach Leverkusen zu wechseln. Ganz klar.“ Obwohl es enttäuschend war, gerade gegen Borussia Dortmund das Finale der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft verloren zu haben – mit 21:22. Das soll sich aber in den kommenden zwei Jahren ändern, Alex Humpert will die Titel 2020 und 2021.

Und was ist so anders in der WG? „Dass Mama einen nicht mehr weckt, dass ich selbst aufstehen muss, dass das Frühstück nicht mehr gemacht wird“, antwortet Alexandra Humpert, deren Mama Kerstin, die übrigens nicht am Küchentisch sitzt, schmunzeln muss. „Die müssen da selbst waschen, und die haben auch Flurwoche“, erzählt die 50-Jährige – wohl wissend, dass ihre Tochter in Leverkusen bestens aufgehoben ist. „Die sind da“, sagt Alex Humpert, „alle sehr fürsorglich.“ Da war es im vergangenen Schuljahr auch so, dass Nele Kurzke, die 29-jährige Bundesliga-Torhüterin der Werkselfen, nicht nur Trainingspartnerin, sondern auch Englisch-Lehrerin war. Erstes Bundesliga-Spiel am 3. März

Apropos Bundesliga: Das hätte Alex Humpert fast vergessen zu erzählen, wenn sie Papa Thomas nicht angestupst hätte. Der 3. März war es, als sie zum Aufgebot von Trainer Robert Nijdam gehörte und ihr erstes Bundesliga-Spiel machte. So richtig schön war’s aber nicht, dieses 25:32 gegen den bis dahin sieglosen SV Union Halle-Neustadt, der inzwischen wieder Zweitligist ist.

„Ich hatte acht Minuten Spielzeit“, sagt Alexandra Humpert. Und sie hatte einen stolzen Vater. „Den Ball habe ich mir zur Seite genommen und von allen Leverkusener Spielerinnen unterschreiben lassen“, erzählt er. Und es ist anzunehmen, dass es nicht der letzte Bundesliga-Ball bleiben wird.

Tusem bleibt weiter ungeschlagen Handball A-Jugend-Bundesliga

Tusem – VfL Bad Schwartau 32:30 (18:17). Der Nachwuchs des Tusem bleibt nach drei Spieltagen weiter ungeschlagen und liegt mit 5:1 Punkten hinter dem Spitzenreiter TSV GWD Minden auf Rang zwei. Es war allerdings das von Trainer Lars Brümmer erwartete Spiel auf Augenhöhe: „Wir hatten in der ersten Halbzeit einige Probleme mit unserer 6:0-Deckung. Unnötig waren auch die drei Zeitstrafen, durch die wir uns selbst schwächen. Ein Sonderlob geht allerdings an Fabian Büttner bei der 5:1-Deckungsvariante und den Mittelmann Nils Homscheid, der durch seine extrem niedrigere Fehlerzahl besticht.“

Nach dem Führungstreffer durch Dustin Kraus verlief das Spiel in der ersten Viertelstunde völlig ausgeglichen. In einem „Zwischenhoch“ brachten Jona Reidegeld, Henrik Ingenpaß und Laurenz Kluth den Tusem nach dem 5:7-Rückstand wieder in Führung. Über 12:9 setzten sich die Gastgeber erstmals deutlicher auf 15:11 (21.) ab. Die Gäste von der Ostsee ließen sich aber nicht abschütteln und lagen bis zur 43. Minute wieder mit 26:23 vorn. Die Entscheidung fiel erst in den letzten zehn Minuten. Laurenz Kluth (2), Dustin Kraus und Jona Reidegeld leiteten nach dem 26:27 mit einem 4:0-Lauf zum 30:27 (55.) die Wende ein.

Tusem: Conrad, Solbach Domingo; Büttner, Filthaut, Haneke (1), Homscheid (3), Hufschmidt (1), Ingenpaß (2), Kluth (9), Kraus (6), Kuepper Ventura (3), Reidegeld (3), Schenderlein (3).

Tusem II erzwingt Sieg in Schlussphase

Handball Regionalliga. 28:26 in Langenfeld

Von Dieter Meier SG Langenfeld – Tusem II 26:28 (13:12). Nach dem 31:28-Auftakterfolg gegen den Titelanwärter SG Ratingen hat die zweite Mannschaft des Tusem in der Handball-Regionalliga einen Auswärtssieg nachgelegt. Die Gastgeber hatten allerdings den besseren Start und setzten sich auf 4:1 (5.) ab. Die Essener fingen sich aber schnell und glichen durch Tim Koenemann (2), Yannik Engels und Alexander Telohe zum 5:5 aus.

Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit wechselnden Führungen. Die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase. Tim Koenemann glich zunächst mit einem Siebenmeter zum 23:23 aus, danach gelang den Gästen durch Sezgin Sayin, Niclas Schmidt und Henrik Ingenpass vier Tore in Folge zum 26:23 (59.).

Tusem-Trainer Nelson Weisz war trotz des Erfolges nur bedingt zufrieden: „Wir hatten einen schweren Start in die Partie. Während sich die Defensive vor einem überzeugenden Torwart Nils Conrad steigern konnte, hatten wir über den gesamten Spielverlauf Probleme im Angriff. Wir sind aber nicht in Hektik verfallen, haben unsere vorgegebene Marschroute durchgezogen und sind dafür belohnt worden.“

Tusem: Conrad; Wolak (1), Ingenpass (3), Daamen (4), Schmidt (2), Engels (1), Sayin (3), Lohe, Stumpf (4), J. Weisz (1), Telohe (3), Filthaut, Haneke, Koenemann (6).

Winfried Huttrop richtet Benefizveranstaltung aus

Der Benefiz-Tag des Handballkreises Essen zu Gunsten des krebskranken Julius war ein voller Erfolg. Entsprechend euphorisch bilanzierte Dieter Keifenheim, Vorsitzender beim Ausrichter DJK Winfried Huttrop: „Wir haben mehr als 7000 Euro zusammenbekommen. Die Summe, aber auch die Zahl der Besucher haben unsere Erwartungen weit übertroffen.“ Huttrop könne sich nur beim Handballkreis bedanken, dass der die Initiative von Winfried-Mitglied Karl Buron spontan aufgenommen und in die Tat umgesetzt habe.

Bedanken konnten sich die Protagonisten auch beim Handball-Zweitligisten Tusem, der gegen vier Essener Bezirksligisten angetreten war, und bei allen anderen Essener Handballclubs, die mit vielen Helfern vor Ort waren.

Das Kreis-Vorstandsmitglied Andreas Butgereit war ebenfalls stolz über das Ergebnis dieser Veranstaltung: „Ich glaube, dass wir Julius und seiner Familie einen tollen Tag bereitet haben. Zusätzlich ist noch eine schöne Summe zusammen gekommen, die ihm in dieser schwierigen Zeit sicher helfen wird.” dimei

Handball-Tag bringt mehr als 7000 Euro

W!R für Julius (Benefizveranstaltung)

Für den erneut an Krebs erkrankten Julius (16) organisiert der HKE in Zusammenarbeit mit DJK Winfried Huttrop und unter der Schirmherrschaft von Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen am 14.09. in der SH Margarethenhöhe eine Benefizveranstaltung.
Ablauf
10 Uhr Miniturnier
13 Uhr E-Jugend-Turnier
16 Uhr Benefizspiel: Tusem Essen 1M – HKE-Auswahl (Bezirksligamannschaften)

Mehr Informationen zu der Veranstaltung findet Ihr hier.

Die Geschichte zu seinem Schicksal ist in der WAZ geschildert.

Mehr Informationen zum aktuellen Status findet Ihr auf der Facebook Seite der DJK Winfried Huttrop 1. Herren.

Die Einsatzbereitschaft von allen Akteuren ist bis jetzt sehr ergreifend. Jeder, den wir angesprochen haben, war sofort bereit zu unterstützen, damit dieses Event kurzfristig ins Leben gerufen werden konnte.

Leider konnten wir nicht allen Vereinen gerecht werden, obwohl ALLE helfen wollten.

Wir freuen uns über den Schulterschluss von Familie, Freunden, Vereinen und der Stadt Essen. Kurz gesagt, das ist Handball im HERZEN des Potts.

Julius Du bist ein Teil von uns und wir können Dir hoffentlich so ein Stück zurückgeben und Danke sagen!

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